der honigflug der bienen. waldlichtungen an wasserstellen.
lindes grün und leichter flügelschlag der farne.
da wusste die welt noch nichts von den kommenden menschen, die die ufer besiedeln werden.
wenig freundliches im blick, mit ihren großen schritten, die zukünftige grenzen abstecken mit raffenden bewegungen.
noch gab es windspiele und halmgezirpe und im herzen der wölfe dröhnendes gelächter.
noch schlief die blutfarbe der wörter tief und schwer.
lindes grün und leichter flügelschlag der farne.
da wusste die welt noch nichts von den kommenden menschen, die die ufer besiedeln werden.
wenig freundliches im blick, mit ihren großen schritten, die zukünftige grenzen abstecken mit raffenden bewegungen.
noch gab es windspiele und halmgezirpe und im herzen der wölfe dröhnendes gelächter.
noch schlief die blutfarbe der wörter tief und schwer.
Gabriele Pflug
Diese ruhigen Worte am Anfang, unschuldig und idyllisch...erst später bemerken wir das kommende Unheil und die Worte werden "kantiger." Sehr schön geschrieben. Besonders hat mir "blutfarbe der Wörter" gefallen.
AntwortenLöschenHerzlich. Priska
Leider wahr: din Menschen haben der Erde nicht gut getan und tun es meistens nicht mal einander. Ich lese eine tiefe Trauer aus deinen Worten, über den schleichenden Verlust der Menschenliebe und die Unmöglichkeit, in die Unschuld der Natur zurückzukehren.
AntwortenLöschenUnd aus solchen Trümmern wachsen deine Worte in deiner eigenen Tönung von Herzblut.
Deine Gedankenskizzen sind sehr mitnehmend! Fein!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Silbia
an euch dreien ein großes dankeschön, dass ihr mich immer wieder besucht und mich durch eure kommentare am schreiben festhalten lässt!
AntwortenLöscheneure gabriele
... eine gestörte idylle... kann mich den wunderbaren kommentaren hier nur anschließen: eine skizze, die so verwunschen und unschuldig, unversehrt beginnt um dann mehr und mehr zu verfallen. stark!
AntwortenLöschendeine diana
Liebe Diana,
Löschenleider mischen wir uns in alles ein. Glauben, alles nach unseren Vorstellungen gestalten zu müssen. Was dabei heraus kommt, ist meist die Verwüstung unserer eigenen Grundfesten.
Liebe Grüße
deine Gabriele
Liebe Gabriele, ich brauchte ein wenig Zeit, um diese schwere Skizze sacken zu lassen. Die Bewegung von der Naturidylle zur Bedrohung durch den Menschen ist großartig, da kann ich den anderen Kommentaren nur beipflichten. Auch das Bild von der schlafenden "blutfarbe der wörter" finde ich stark - nur reibe ich mich daran, dass doch gerade die Wörter noch so viele andere, die Natur auch bewahrende und preisende Farben haben. Oder hältst Du tatsächlich das Wort für die Wurzel allen menschengemachten Übels? - in gewissem Sinne kann ich das nachvollziehen, wäre da nicht die andere, die ästhetische und ethische Seite des Wortes, welche in Deinen Worten selbst zum Ausdruck kommen - verzeih den banalen Ausdruck, Ule hat es besser formuliert. Ja, vielleicht ist das der tiefere Reiz Deiner Verse, dass sie das Wort im Wort und durch das Wort gleichzeitig feiern und verwünschen.
AntwortenLöschenLiebe Sabine,
Löschenich bin überwältigt, von so vielen Gedanken zu meinem Kleinen.
Die Blutfarbe: ja, die kann man mehrdeutig lesen. Die Farbe Rot steht sowohl für Liebe als auch für Hass und Wut. Eigentlich habe ich die Stelle ganz offen gelassen.
Ich finde es spannend, dass die Blutfarbe des Wortes vorwiegend negativ besetzt ist.
Es stimmt, das Wort ist zerbrechlich. Schnell ist es dem Missbrauch ausgeliefert. Aber zugleich auch der Liebe, die so wunderbar das Blut und das Herz in Wallung versetzt.
Danke nochmals für deine tollen Gedanken!
Mit lieben Grüßen
Gabriele
Beim erneuten Lesen deines Textes nach etwas zeitlichen Abstand, liebe Gabriele, sehe ich in der Wendung zum Wort auch das Wort als Metapher: das ureigenst Menschliche, das uns von allen anderen Wesen unterscheidet, das seine blutigen Wirkungen eben auch in der Sprache entfaltet. Das hier auch das positiv besetzte "Herzblut" enthalten ist, bemerke ich erst nach deiner Antwort auf Sabines Überlegungen, die mich auch noch einmal neu auf deinen Text blicken lassen.
AntwortenLöschenDein Kleines ist wohl doch bisschen größer, als du dachtest ☺
Ule
liebe ule, dass du dich nochmal mit dem text beschäftigt hast, ehrt mich sehr!
Löschenja, das herzblut...so oder so.
ich glaube auch, dass man das gedicht je nach eigener verfassung liest.
danke nochmals für deine kluge und interessante antwort!
gabriele
eine Skizze, die es in sich hat!
AntwortenLöschenlieber jörg,
Löschenes freut mich, wenn dir die skizze gefällt!
deine gabriele