vom singen der stimmen


im gras lagen silberne stimmen
wir sprachen von leichtem

mondschein
berührte unsere worte

deine stimme klang hell

Gabriele Pflug

die sehnsucht


sie stellt sich zwischen das laute und geschäftige und der stille. sie ist weiblich und hell mit dunklen tönen. sie liebt den saum von wiesen und wäldern. brombeergeschichten von früher, als die zeit noch überschaubar war. als es weniger brauchte, um sie zu spüren. es sind die windbewegungen auf den hügeln, sanftes rascheln unter bloßem fuß. es ist der nebel, der sich auf alternde haut legt. ein tuch wie seide. leicht wie das licht über dem wasser. es ruht in der mulde ihrer hand.

Gabriele Pflug

Numinoses/ Ein Antwortgedicht

„Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.“

Joseph von Eichendorff


du ein(fühl)sames herz
in meiner zeit schweigt es sich
laut und vermessen die täler
und weiten ohne wort und gesang


Gabriele Pflug

schlaf

sagtest du
ist eine vergessene liebe
ist heimweh
nach dunklen tönen
auen und sanften hügeln
nach waldgeschichten
blättert der wind in ihnen
senkt sich ein stern
in dein augenlicht


Gabriele Pflug