grüne tage


hebt der garten an den atem
schlägt das unterholz wellen. nachts

flüstert der fliederbusch gedichte
für die gehörlosen dieser tage

wuchern viele namen, atemlos
in die hände der gärtner

es ist angebracht, wieder vom hellen
herz zu sprechen in dieser wildnis

sagt es sich leicht: licht und blatt
im windspiel des mondes

meldet das erdreich sich zu wort
 
Gabriele Pflug

6 Kommentare:

  1. so ein bezauberndes, verwunschenes, wunder-volles gedicht!
    diese strophensprünge sind so sehr gelungen, und wie sehr mag ich das bild vom gedichte-flüsternden fliederbusch - ich glaube fest daran, dass er auch die "gehörlosen" erreicht!
    wunderbar, liebe gabriele.
    ich lausche dir. so gern. immer!
    ganz herzlich,
    deine diana

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  2. Ich kann mich Diana nur anschließen: Worte von einem ganz besonderen Zauber hast Du da gefunden! Und ich lausche verzückt, wenn sich das "erdreich zu wort" meldet "im windspiel des mondes"...welch ein magischer Moment! Danke!

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  3. Wunderfeine Bilder wandern durch meinen Kopf, wenn ich deine Zeilen lese, liebe Gabriele!

    Oh ja, das Erdreich spricht und bindet uns, damit wir nicht zu sehr abheben...

    Liebe Grüße,
    Silbia

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  4. Danke für eure Beständigkeit und ganz besonders immer wieder für eure unterstützenden Worte!

    Eure Gabriele

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  5. O Freude! Wenn du schreibst "sagt es sich leicht", hast du die Brücke gefunden. Und woher, wenn nicht von der Erde, bekommst du diese neue Kraft!
    Dein Gedicht führt mich in einen Zaubergarten voller Versprechungen. Es atmet Zuversicht, Mut ( wenngleich noch vorsichtig) und verströmt überwältigende Schönheit.

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    1. Liebe Ule, danke für deinen wundervollen Kommentar!
      Ich freue mich sehr!

      Liebe Grüße
      Gabriele

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