zeilen an jemanden, der nicht (mehr) da ist


ich höre deine schritte, immer höre ich sie
auf der schwelle, die das leben teilt:
in innen und außen
deine nackten füße stecken fest
im fort und hier sein
morgens gehe ich durch dich hindurch
spüre warme luft eines körpers
im mauerwerk noch gerüche
nach heu und fell von tieren

ich kann die tür nicht mehr schließen
seit du hier stehst und gehst
zugleich


( für Anton, 24. 3. 2015)

Gabriele Pflug

8 Kommentare:

  1. Berührt mich sehr. Die Tür, die nicht mehr geschlossen werden kann... so was macht mir Gänsehaut.

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    1. mein vater ist an dem unten angeführten tag gestorben.
      für mich ist es tröstlich, die tür offen zu halten.

      ich freu mich sehr, dass du vorbeigeschaut hast.

      alles liebe
      gabriele

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  2. sehr bewegend. diese tür... ein starkes bild.
    ein wunderbarer text...
    alles liebe,
    dd

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    1. danke dir, liebe Diana!

      du weißt ja, mo ist auch immer anwesend!

      dd

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  3. Diese Zeilen erreichen meinen Kern, unter die Haut zu gehen wäre viel zu flach: Es werden so viele Türen im Laufe des Lebens, die offen bleiben, damit wir Kontakt halten können.

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    1. kontakt halten, indem für sie die tür ein stück weit offen gelassen wird...
      genau das tut einem so gut!
      ich danke dir sehr für deinen besuch!

      mit lieben grüßen
      gabriele

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  4. Dieser Text beschäftigt mich.
    Er bewegt mich.

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    1. je älter wir werden, desto mehr Menschen müssen wir nachwinken.

      Danke für deinen Besuch, lieber Jörg!

      deine Gabriele

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