man sollte nicht schreiben


man sollte nicht schreiben
in der umnachtung des schlafes

färbt die schwärze alle wörter
gebärden sich wie kleine mörder

nur über der senke
blüht schon erster schnee


Gabriele Pflug

9 Kommentare:

  1. Das sind sehr starke Bilder: "ummachtung des schlafes" und "erster schnee", der "blüht" - aber sollte man da wirklich nicht schreiben? Denn was dabei herauskommt, hat doch - so verraten die beiden mittleren Verse - auch seine eigene Qualität.

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    1. vielleicht ist es die angst vor den wörtern. ihrem eigenleben, das sie manchmal entwickeln und sie sich oft von ihrer furchtbarsten seite zeigen. aber den missbrauch begehen letztendlich immer wir menschen.

      ich danke dir für deine besuche und deine worte, die du immer für meine gedichte findest.

      mit lieben grüßen
      gabriele

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  2. man sollte schreiben
    über die umnachtung der nacht hinaus
    durch die hellen und dunklen tage
    sollte man schreiben

    man sollte schreiben
    wie sterne den nachthimmel berühren
    über die hellen und dunklen tage
    sollte man schreiben

    sollte nicht aufhören mit schreiben
    wenn die lichtseide verklebt
    wenn der erste schnee blüht
    sollte man aufs neue beginnen zu schreiben


    29.10.2016
    © Hermann Josef Schmitz

    Es hat mich inspiriert, liebe Gabriele und wenn Du möchtest, stelle ich beide in die Wortgarage.
    Herzliche und liebe Grüsse.
    Hermann Josef

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    1. lieber hermann josef,
      dein antwortgedicht finde ich wunderschön. es weist einen weg aus dem dunkel und das finde ich wunderbar erhellend.
      wenn du möchtest, kannst du gerne beide in die wortgarage stellen.
      das würde mich sehr freuen.

      viele liebe grüße
      gabriele

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    2. Ein sehr eindringliches Antwort-Gedicht! Und ein schönes Plädoyer für das Schreiben. Danke dafür.

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  3. Liebe Gabriele,
    steht seit jetzt gerade drin, meines folgt morgen mit einem Hinweis dazu :-).
    Hab' einen schönen Sonntag.
    Alles Liebe
    Hermann Josef

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    1. dir auch einen schönen sonntag und liebsten dank fürs zeigen!

      herzlichst
      gabriele

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  4. "Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer." F.d.G.
    Wir sollten wählen - zwischen Traum und Wirklichkeit, liebe Gabriele. Ich weiß nicht, wo wir mehr "anrichten". ... oder besser gesagt - womit.
    Ein toller Text.
    Alles Liebe,
    Michael

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  5. lieber Michael,
    ich weiß es auch nicht!
    und ich weiß auch nicht, was mit uns menschen bloß los ist.

    dir auch immer nur das beste von allem!
    herzlichst
    gabriele

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