als gegen morgen
dein atem flacher wird
dünn wie pergament
erwacht die stadt mit wolfgeheule
milchlicht fließt über deine augen
eine tür bewegt sich und hände
greifen ins leere
straßenbahnen kreischen
gegen einen kalten wind
laufen frühaufsteher
ein kiosk öffnet seine flügel
und zeitungen flattern auf
die frist ist abgelaufen
und plötzlich geschehen alle dinge
um einen in unerklärlicher stille
als hätte jemand
die lautstärke auf null gedreht
unter dem krankenhausfenster
jagt die zeit ihre lämmer
die stadt dehnt sich aus
und über ihr die helle bürde
einer wolke
© G.P. 2016