morgenbild


das licht, das schräg auf die häuserzeile fällt, verströmt eine gewisse traurigkeit. immer noch anhaltender regen. er verglast die straßen, überzieht alles mit verwässertem grau. der himmel ist ein wolkenmeer. schornsteine ohne rauch. ein leerer morgen. ohne die bewegung eines menschen. wären wir nicht mehr, wer würde die traurigkeit des lichts erwähnen? wäre sie noch von bedeutung? vielleicht ist sie ein ausdruck unserer einsamkeit. ein stempeldruck auf durchscheinendem stoff. ein siegel, dass wir sind, für einen moment.
mit meinem finger tippe ich das bild an. grün zuckt der wald.


© G.P. 2016