vom verschwinden II

des schnees

ein überwinterter gedanke
eiswort für jahrtausende
als lied eingefroren
unter dezembererde
unter ungespurtem schnee
so viel an schweigen
wie der mensch braucht
um neugeboren zu werden



Gabriele Pflug

7 Kommentare:

  1. oh, das ist eine wunderbare, sehr nachdenklich stimmende reihe... "vom verschwinden". es hat was, dia aufmerksamkeit (auf deine so wunderschöne eigene feine poetische art) darauf zu lenken, was fehlt oder irgendwann fehlen könnte...
    dieses hier mag ich ganz besonders!
    ganz liebe grüße
    deine diana

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  2. verschwinden
    ein gehen zur nacht

    sie fehlt mir
    aber vielleicht
    begegne ich ihr im traum

    komm nacht
    umhülle mich
    schenk mir ruhe
    denn ich will
    sie sterne zählen

    sorry, dass ich ins schreiben komme
    schuld ist dein gedicht

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  3. Eine Reihe über das Abhanden-Kommen von Natur - das ist sehr schön: so sanft und doch so eindringlich.Eine Form lyrischer Nachhaltigkeit (auch wenn ich dieses Modewort nicht so mag)!

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  4. Solche Trauer spricht hier! Und hat der Dezembergedanke übersommert so lange, nur um nun zu erwachen in erneuter Sorge über das Ausbleiben des Schnees auch in diesem Jahr? Und wieder wird die Erde ohne Schutz ganz hart und rissig, und keine Zuflucht wird sein für das kleine Getier in der Ordnung menschlicher "Kultur"landschaft. Diese Gedichtserie verdient nicht nur aus poetischen Gründen viel Aufmerksamkeit.

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  5. Von Herzen ein großes Danke für all die wunderschönen und tiefsinnigen Kommentare. Leider kann ich im Moment nicht auf die einzelnen Leser eingehen, weil ich derzeit vorwiegend beruflich eingespannt bin!

    Eure Gabriele

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  6. Antworten
    1. Das erfreut mein "lyrisches" Herz zutiefst, was du hier schreibst.
      Alles Liebe zu dir hin
      Gabriele

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