Für meine Mutter


die Tür geschlossen
die Faust ebenso der Mund
keiner kommt über die Schwelle
aus dem Wald weinen dünne Stimmen
und du übst den Refrain

nur noch eine Ahnung abgestorbener Tage
wie Wochen aus halbem Atem
halb Leben halb Tod
hörst du manchmal ein Ticken
aus dem Hohlraum im Feld
 
Gabriele Pflug

11 Kommentare:

  1. Liebe Gabriele,
    du hast starke Bilder gefunden, die mir den Eindruck großer Einsamkeit vermitteln.

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    1. ich erlebe es hautnah, wie es ist, wenn alle, die man gekannt hat, wegsterben.

      danke für deinen besuch!

      liebe grüße
      gabriele

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  2. Ein Gedicht das mich sehr aufhorchen lässt, liebe Gabriele.
    ... und ich ahne es zu verstehen.
    Einfach stark - wie Ule schon sagt.
    Alles Liebe,
    Michael

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    1. lieber Michael,
      ich bin mir sicher, dass du es verstehst, weil du sensibel und achtsam bist!
      danke, dass du vorbei geschaut hast!
      mit vielen lieben grüßen
      Gabriele

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  3. stark! und bewegend.
    deine diana

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  4. Gänsehaut beim Lesen, ein Leben steht zwischen den Zeilen...

    Liebe Grüße,
    Silbia

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    1. ich danke dir für deinen besuch, deine worte...
      sie freuen mich sehr!

      liebe grüße
      gabriele

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  5. Ja, starke Bilder für das, was so übrig bleibt! Klarsichtig, unbestechlich und doch immer mit allen Sinnen bei den Menschen, denen Du Deine Verse widmest (das hat mir schon an Deiner "Julie" gefallen)!

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    1. es ist für mich ein großes glück, leser zu haben, die immer wieder mitgehen und worte für mich hinterlassen!
      ich danke dir!

      liebe grüße
      gabriele

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  6. Mir kommen die Tränen... ein trauriges, berührendes Gedicht.
    Und endlich habe ich Deinen Blog gefunden...
    Irgendwie habe ich den Namen verloren.
    Sei herzlich gegrüßt. Priska

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