ertrinken


du schaukelst auf gekörntem meer
die finger des winds zeichnen wellen
weizenfarbig und heiß wächst dein schlaf

glühend schlägt dein atem ans glas der luft
und deine stimme verglimmt

auf deiner haut verteilt der wind
das brandmal der sterne

ein geruch von angst schlägt an
wie ein hund dem die kette
den hals zuschnürt

nicht lange wird es dauern
und dich verschluckt der sand

erst unter seiner oberfläche
werden die gesänge der reibung

enträtselt
 
Gabriele Pflug

3 Kommentare:

  1. Es kommt einem Albtraum gleich, es wächst, erreicht den höchsten Punkt und klingt ab, um sich zu enträtseln.
    Liebe Gabriele, ein sehr, sehr Gelungenes!
    Dir wünsche ich ein gutes, zweites Adventswochenende
    von Herzen, Edith

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  2. Enträtselung lässt sich nicht unterkriegen. Sie muss sein! Nicht nur im Sand zugedeckt!

    Liebe Grüße
    Helmut

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  3. Was für ein Alptraum! Den Boden verlieren und sinken, sinken.. die Stimme verlieren, nicht gehört zu werden. Deine Worte widerspiegeln die Hitze, die Glut, die sengende Not. Liebe Grüße. Priska

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