für meine urgroßmutter

im gehöft meiner erinnerung
üben die frauen das leben
zwischen ackerfurche und herd

reift eine endlose last
unentwegt zur kalten frucht

unter dem blick des mannes
beugt sich der körper
aus dem kindbett
dringt süßliches sterben

zwischen mauer und nebel
verirrt sich keiner und bringt
einen gruß aus dem tal
voll atemlanger wärme

und das herz, ein taumelndes blatt
fällt mit jedem herbst früher

im gehöft meiner erinnerung
wird das licht nie gelöscht
übers brachland fährt
schneidend das wort
 


© G.P. 2016 

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